Prozess – Wandarbeit am Hühnerposten

| Wandarbeit am historischen Hühnerposten in Hamburg. 

Die drei Graffiti-Künstler Mirko Reisser (DAIM), Heiko Zahlmann (RKT one) und Gerrit Peters (TASEK) von getting-up wurden im Jahr 2008 von der FAMOS Projekt GmbH beauftragt, die Gestaltung der Außenmauern am sogenannten Hühnerposten zu übernehmen – dem ehemaligen Bahnpostamt, in dem seit 2004 die Zentralbibliothek der Hamburger Bücherhallen untergebracht ist.

Im Zuge dessen wurde die schmucklose Backsteinfläche durch sieben große Bilder verschönert, die unter schwierigen Umständen direkt neben der Gleiseinfahrt zum Hauptbahnhof entstanden. Um das Gesundheitsrisiko für die beteiligten Künstler möglichst gering zu halten, hatte die Deutsche Bahn eigens geschulte Sicherheitskräfte abgestellt und Züge auf andere Gleise umgeleitet. Die Künstler selbst wurden gut sichtbar mit Signalwesten ausgestattet.

Vor Beginn des Projekts äußerte sich Reimund Schulz, Geschäftsführer von FAMOS, zu der Aktion: „Wir möchten zum einen gerne dazu beitragen, junge Künstler zu fördern, und zum anderen wollen wir unser historisches Gebäude dort verschönern, wo es Sinn macht. Außerdem ist der Hühnerposten mit den Bücherhallen und dem Goethe-Institut ein wichtiger Hamburger Kulturstandort. Das beweist auch die Aufstellung der mittlerweile zu internationaler Bekanntheit gelangten beiden Balkenhol-Skulpturen auf dem Vorplatz des Hühnerpostens, der zudem den Namen Arno-Schmidt-Platz trägt und an einen fast in Vergessenheit geratenen Literaten erinnert.“

Während der Arbeit an „Prozess“ erklärte Heiko Zahlmann von getting-up das Konzept: „Wir sind nun fertig mit der Grundierung der Backsteinflächen und beginnen damit, ein Bild aus kalligrafischen Elementen aufzutragen. Jeder von uns Dreien hat einen persönlichen Stil im Umgang mit Kalligrafie entwickelt. Diese Schriftzeichen komponieren wir auf der Wand. Der Titel des Kunstwerkes lautet ‚Prozess’. Wir abstrahieren und kodieren die Begrifflichkeiten, die sich mit ‚Prozess’ im Sinne von Entwicklung beschäftigen. Dabei schließen wir den Kreis zu den Gebäudemietern: Auch die Öffentlichen Bücherhallen und das dort ebenfalls beheimatete Goethe-Institut beschäftigen sich mit Kalligrafie im Sinne der Schreibkunst.“

Abb. oben: Banksy
Courtesy: getting-up / Maximum Hip-Hop


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